Hatten die Bewohner keine Waffen zur Verfügung?

Wie können wir helfen?

Sie sind hier:
< Zurück

Tatsächlich wurde von den Ermittlern 1922 am Tatort keine (Schuss-)Waffe aufgefunden. Im Verzeichnis der aufgefundenen Dinge ist keine Schusswaffe aufgeführt.
Dass die Bewohner zum Zeitpunkt des Angriffes nicht bewaffnet waren lässt sich noch aus weiteren Indizien folgern: als am Tag vor der Tat Einbruchsspuren zu finden waren bot Lorenz Schlittenbauer dem Andreas Gruber einen Revolver an, Andreas Gruber hatte also entweder keine eigene Waffe oder keinen Revolver, der innerhalb des Gebäudes leichter eingesetzt werden konnte. Meiendres nahm 1948 an, dass Andreas Gruber die Reuthaue (das spätere Mordwerkzeug) zur eigenen Verteidigung bereitgestellt hatte.
Dass es zuvor auf Hinterkaifeck ein Gewehr gegeben hat ist fast sicher. Zum einen wurde Andreas Gruber als Mitglied der Wangener Einwohnerwehr 1919 temporär bewaffnet. Diese Waffe musste er wieder abgeben, aber es gibt noch einen Zeugen, der dem Haushalt eine Schußwaffe zuschreibt: der Maschinenschlosser Ruppert Scheppach berichtet, dass er selbst auf Hinterkaifeck einmal eine Schrotflinte reparierte. Außerdem berichtet die ehemalige Magd Kreszenz Schmied (geb. Rieger) davon, dass Andreas Gruber einmal, als er die Thaler-Brüder auf dem Hof erwischte, ihnen mit einem „Infanteriegewehr“ hinterherschoss.

 

Inhaltsverzeichnis