Zu dem ungeklärten Sechsfachmord gibt es mittlerweile – auch katalysiert durch das Internet – eine Unzahl an Veröffentlichungen.
Wir stellen hier eine kleine, subjektive Auswahl vor an Medien, die Sie auch außerhalb des Internets zum Schmökern einladen. Hinterkaifeck.net wird für keine dieser Buchvorstellungen bezahlt und die folgende Liste ist nicht als Empfehlungs- oder Kaufliste zu verstehen. Es sind die Medien, die uns im Laufe der Zeit im Zusammenhang mit dem Mord in Hinterkaifeck interessierten und die wir gekauft und gelesen haben.
Sachbücher, Aktenbetrachtungen
- „Der Mordfall Hinterkaifeck – Spuren eines mysteriösen Verbrechens“ (Leuschner, 2007)
Das Standardwerk von Peter Leuschner erschien in einer neuen überarbeiteten Auflage 2007 und ist über den Buchhandel erhältlich. Leuschner durfte erstmals als Journalist Anfang der 70er Jahre Einblick in die Ermittlungsakten nehmen. Er verbindet erzählerische Elemente mit aktengestützten Fakten und führt in die damalige Zeit ein. Biografische Informationen zu einigen Ermittlern und die Präsentation verschiedener denkbarer Lösungen des Falles runden das fest gebundene Buch ab. -
„Hinterkaifeck: Autopsie eines Sechsfachmordes“ (Golla, 2016)
Guido Golla verfolgt den Ansatz, mit wirtschaftstheoretischen Methoden wie Risikobewertung und Wahrscheinlichkeiten eine Lösung des Falles zu untermauern. Akribisch listet er sämtliche bekannten Informationen auf und nimmt den Lesern bei der Hand, ihm anhand seiner Methoden in seiner Überzeugung zu folgen und letzten Endes Lorenz Schlittenbauer als Täter zu benennen. Grundlage von Gollas Buch ist die hiesige Aktensammlung und das Hinterkaifeck-Wiki; die Quellenarbeit ist vorbildlich und der Leser hat auf nahezu jeder Seite die Möglichkeit, (zu) vielen Fußnoten und Quellenangaben zu folgen, um sich weiter zu informieren. Das ist wissenschaftlich korrekt, kann aber störend wirken, wenn man einen Fließtext erwartet und sich berieseln lassen möchte. Dieses Buch ist ein Sachbuch und der Leser „arbeitet“ damit.
- „Hinterkaifeck – Ein Kriminalfall mit sechs Toten, der die Menschen bewegt“ (Petry, Silvester, 2017)
Die beiden Redakteure des Donaukuriers haben jeweils eine persönliche Beziehung zum Mordfall Hinterkaifeck. Sie spannen einen Bogen über die gesamte fallbezogene Berichterstattung in der Schrobenhausener Zeitung bzw. im Donaukurier, beginnend in den 50er Jahren bis hin zu den wertvollen Interviews mit Zeitzeugen oder Nachfahren der Protagonisten.
Romane, Belletristik
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„Kainegg: Ein ziemlich kriminelles Heimatbuch“ (Petry, 2016)
In seiner Heimatkrimireihe widmet Petry den 2. Band dem Mordfall Hinterkaifeck. Petry, der schon am o.g. Buch des Donaukuriers mitgewirkt hat, wuchs ganz in der Nähe auf und verarbeitet die vielen gehörten Geschichten alter, ortsansässiger Menschen zu seiner ganz eigenen überraschenden Theorie. Die Geschichte um den Mehrfachmord wird in Rückblicksequenzen nach und nach aufgedröselt und ist in die schon aus Band 1 bekannte humorvolle Rahmengeschichte der Neuzeit mit seinen liebevoll skizzierten Charakteren eingebunden.
- „Tannöd“ (Schenkel, 2008)
Der sicher erfolgreichste Roman über Hinterkaifeck, der die Handlung in die 50er Jahre verlegt und die sozialen Verwicklungen auf einer sehr emotionalen Ebene aufbereitet. Die Autorin gewann eine gerichtliche Auseinandersetzung gegen Peter Leuschner, der ihre Arbeit als Plagiat seines oben erwähnten Buches vermutet hatte.
Nur ein Kapitel über Hinterkaifeck…
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„Todsicheres München: Die spektakulärsten Kriminalfälle“ (Arz, 2017)
In einer Sammlung der aufsehenerregendsten Fälle der Münchner Polizei darf Hinterkaifeck natürlich nicht fehlen…
- „Geheimnisvolle Plätze in der Hallertau“ (Haiplik, 2015)
Haiplik aktualisiert in der Neuauflage seines Buches das Kapitel Hinterkaifeck und präsentiert eine weitere mögliche Lösung des Falles.
Bücher mit regionalem und zeitlichem Bezug zu Hinterkaifeck
- „Schrobenhausener im Ersten Grossen Krieg: 1914 bis 1918; Leben und Sterben im Ersten Weltkrieg in der Heimat – an den Fronten“ (Rödig, 2014)
Was Herr Rödig und seine Frau hier zusammengetragen haben ist ein Kleinod, das nicht genug Wertschätzung erfahren kann. Es bringt nicht den Leser zum Krieg sondern erzählt wie der Krieg seine Fühler ins Schrobenhausener Land ausstreckte und das Leben und das Schicksal ganzer Familien beeinflusste.
Filme und Filmbeiträge
- „Hinterkaifeck – Symbol des Unheimlichen“ (Fegert, 1981)
Noch auf Super-8 drehte Fegert vom Ingolstädter Schmalfilm Club (ISC) in Zusammenarbeit mit dem Theaterspielkreis Pfaffenhofen den Film über Hinterkaifeck. Den ca. 20min langen Film kann man nur zu ausgewählten Gelegenheiten sehen. - „Hinterkaifeck – Auf den Spuren eines Mörders“ (Hieber, 1991)
Regisseur Hieber bringt mit seinen einfachen Bildern das ländliche Leben zu uns. Es kommen Zeitzeugen und Nachfahren zu Wort. - „Hinterkaifeck – Die wahre Geschichte hinter Tannöd“ (Hieber, 2009)
Hieber widmet sich in seiner 2. Dokumentation verschiedensten Aspekten der Hinterkaifeck-Forschung. So begleitet er eine Gruppe von Polizeihochschülern aus Fürstenfeldbruck bei ihrem professionellen Vorhaben, den Mordfall Hinterkaifeck zu untersuchen und zu prüfen, inwiefern der Fall ins Heute übertragen gelöst worden wäre.
Podcasts
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„Dunkle Heimat – Der Fall Hinterkaifeck“ (BR, 2017)
In 8 Folgen à 45min ergründet Bernie Mayer den Fall. Ausgehend vom Tatort arbeitet er sich durch die gängigsten Theorien, spricht mit Experten und Hobby-Rätslern und steht am Ende mit mehr Möglichkeiten da als zuvor… - „Der Mordfall Hinterkaifeck“ (Hoaxilla, 2015)
Zusammen mit der Kriminalpsychologin Lydia Benecke spricht das Hoaxillateam mehr als 2h über den Mordfall Hinterkaifeck.
Radiobeiträge
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Bericht zur Kinopremiere von „Hinterkaifeck – Auf den Spuren eines Mörders“ (Radio IN, 1991)
45-minütiger Radiobericht mit O-Tönen, den wir exklusiv mit Genehmigung von Radio IN zur Verfügung stellen dürfen. Hier gehts zum Hörbeitrag.