Aussagen: 1952-06-06 Ludwig Beck über Ermittlungen gegen Gump

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Detailinformationen

Ehemaliger Oberkommissar der Landespolizei erinnerte sich an Ermittlungen gegen Gump

Datum

06. Juni 1952

Ort

Augsburg

Art des Dokumentes

Zeugenaussage

Verfasser

Josef Prähofer, Nussbaum


Zeuge: Ludwig Beck

Verfasst für

Quelle

Bayerisches Armeemuseum

Inhalt

Abschrift:

z.Zt. Fahrenzhausen, 6.6.52

Landpolizei Bayern
Chefdienststelle Schwaben
-Kriminalstelle-


Vernehmungsniederschrift


Aufgesucht in seiner Wohnung, mit dem Gegenstand der Vernehmung vertraut gemacht und zur Wahrheit ermahnt, gibt der OKomm.d.LP.i.R. Ludwig Beck folgendes an:

I. Zur Person:
Beck, Vorname Ludwig, verh. OKomm.d.LP.i.R., geb. 18.5.97 in Garmisch, wohnhaft in Fahrenzhausen, Am Ampereck, Nr. 66.

II. Zur Sache:
Seit dem Jahre 1937 bin ich als Postenchef beim LP.-Posten Unterbruch, Lkrs. Freising, bis zu meinem Ausscheiden 1951 tätig gewesen. Ich war immer Postenchef und hatte in dieser Eigenschaft den Ein- und Ausgang zu überwachen und zu behandeln. Ich erinnere mich noch gut, daß entweder im Jahre 1937 - kann auch etwas später gewesen sein - ein Ermittlungsschreiben in Sache Hinterkaifeck bei meiner Dienststelle einlief. Von welcher Dienststelle dieses Schreiben an den LP.-Posten Unterbruck abgesandt war, kann ich nicht mehr mit Sicherheit angeben. Ich glaube, mich aber erinnern zu können, daß dieses Schreiben von der Staatsanwaltschaft Augsburg kam. Meines Erachtens handelte es sich um ein Zirkularschreiben, welches nicht nur dem Posten Unterbruck zugeleitet war, sondern sogar die Gendarmerie-Dienststellen mehrerer Kreise durchlief.

Nach dem Inhalt des Schreibens sollte im Postenbereich nach dem Aufenthalt eines gewissen Gump - Vorname ist mir nicht mehr bekannt - gefahndet werden. Dieser stand im Verdacht der Täterschaft in Hinterkaifeck. Dieser Verdacht ging aus dem Schreiben eindeutig hervor. Ob in diesem Schreiben die Fahndung nur nach einem Gump oder nach mehreren Gerichtet war, kann ich heute nicht mehr sagen. Die Fahndung verlief seinerzeit in meinem Dienstbereich ergebnislos. Ob dem Schreiben ein Festnahmeauftrag oder nur eine Aufenthaltsermittlung zu Grunde lag, kann ich heute nicht mehr angeben. Mit Sicherheit kann ich aber angeben, daß der Name Gump wegen des 6fachen Raubmordes in Hinterkaifeck im Jahre 1922 im Zusammenhang stand.

Wohin ich das fragliche Schreiben nach Erledigung meines Auftrages abgesandt habe, kann ich heute nicht mehr sagen.
Ich erkläre mich bereit in meinen noch vorhandenen Notizbüchern aus der damaligen Zeit genau Nachschau zu halten.
Für den Fall, dass ich über die damals geführten Erhebungen Aufzeichnungen habe, werde ich diese umgehend der Staatsanwaltschaft Augsburg zur Verfügung stellen. Sollte ich nichts finden, so werde ich ebenfalls der Kriminalstelle in Augsburg Mitteilung machen.




Geschlossen:
gez. Prähofer
OKomm.d.LP.


Zugegen:
gez. Nussbaum
OKomm.d.LP.


s.g.u.u.
gez. Ludwig Beck



F.d.R.d.A.:
Augsburg, den 6.1.53
(Prähofer)
Oberkomm.d.LP.